Im Rahmen des Forschungsprojekts "Stuttgart 210 - weiterdenken, weiterbauen!" entstehen 4 Reallabore, deren Tragwerk und Gebäudehülle zu wesentlichen Teilen aus wiederverwendeten Schalungselementen des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Als erstes Projekt wird im Sommer 2024 in Ingersheim bei Stuttgart ein Jugendtreff gebaut. In Marbach bei Stuttgart entsteht eine Fahrradüberdachung. In Mannheim soll ein etwa 120 m2 großes Veranstaltungsgebäude aus den Schalungselementen errichtet werden. Das mit ca. 350 m2 Grundfläche größte Projekt ist ein Rundbau in Stuttgart Vaihingen, der im Rahmen des Projekts "Circuleum" ein Zirkuszelt ersetzen wird, das für unterschiedliche Veranstaltungen und Sportangebote benötigt wird.
Allen Projekten ist die textile Anmutung der massiven Holzoberflächen im Innenraum gemeinsam, nachdem der Bootslack entfernt ist, mit dem die Schalungen überzogen sind. Dadurch kommt die ornamentale, damaszenerstahl-artige Struktur zum Vorschein, die bei der Bearbeitung des mehrfach-blockverleimten Brettsperrholzes mit einer 8-Achs-Fräse entstanden sind.

Nachdem gebrauchte Betonschalungen als Tragwerksteile weiterverwendet werden, sind in der Planung und Ausführung der Reallabore verschiedene juristische und organisatorische Herausforderungen zu bewältigen, deren Dokumentation und Reflexion ein wesentlicher Bestandteil des Forschungsprojekts darstellen.
Das Forschungsprojekt "Stuttgart 210" ist ein Kooperationsprojekt der HTWG Konstanz, der HfT Stuttgart, der HKA Karlsruhe, ProHolz BW und den Praxispartnern Ed Züblin und Züblin Timber und wird vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg im Rahmen der Holzbauoffensive finanziert. Das Forschungsprojekt untersucht die Potenziale der Weiterverwendung der Betonschalungen des Stuttgarter Hauptbahnhofs (Stuttgart 21).
weitere Informationen: www.stuttgart210.de