Nebengebäude aus Altholz mit textiler Fassadenbespannung aus Sackleinen.
Im Zuge von Lebenszyklusbetrachtungen geht man stets davon aus, dass verbautes Holz bei Abbruch eines Gebäudes nur noch als Brennholz genutzt werden kann. Diese Haltung steht in starkem Kontrast zur uralten Tradition der Wiederverwendung von Bauholz. An der Holzkonstruktion alter Gebäude zeugen vielfach Abbundzeichen von Vorgängerbauten von dieser Praxis.
Beim Bau des kleinen Nebengebäudes wurde zum größten Teil Holz verwendet, das aus Abbruchgebäuden oder aus einer Ausstellungsrequisiten gewonnen wurde. Diese verlängerte Nutzung des Materials ist ökologisch sinnvoll, denn das im Holz gebundene CO2 bleibt der Atmosphäre länger entzogen und entlastet damit das Klima. Die Qualität des wiederverwendeten Holzes kann sehr gut sein - und ist gehobelt von neu dazugekauftem kaum zu unterscheiden, denn in trockenem Zustand ist die Lebensdauer von Holz praktisch unbegrenzt.
In dem kleinen Gebäude entsteht ein nach Süden ausgerichtetes Wohnzimmer im Garten, das kleine Grundstück wird sinnvoll zoniert und ein überdachter Eingangsbereich für das Haupthaus geschaffen.
Das Nebengebäude ergänzt ein 2012 saniertes Wohnhaus und repariert die vorher unbefriedigende außenräumliche Situation. Denn das ehemals große Grundstück des Siedlungshauses eines Münchener Vororts wurde geteilt und der rückwärtige Bereich mit einem weiteren Wohnhaus bebaut, das durch eine Zufahrt entlang der Nordseite des Grundstücks erschlossen ist.
Das neue Nebengebäude schirmt mit seiner geschlossenen Rückwand den Garten und Eingangsbereich gegen diese Zufahrt und den PkW-Stellplatz des Nachbarn ab und schafft somit die notwendige Intimität zur Nutzung des Gartens.
Bauherr: privat
Architektur: Klingelhöfer Krötsch Architekten
Fertigstellung: 2015
Fotografie: Matthias Kestel
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